Inhalt
Über das Land
50 Staaten, 330 Millionen Einwohner, sechs Zeitzonen, vier Klimazonen, ein Land. Die USA sind aufgrund ihrer Größe so schön vielfältig. Und obwohl einige Einwohner (den Präsidenten eingeschlossen) den internationalen Ruf der Vereinigten Staaten schädigen, wurde dieses Bild vor Ort in den Städten und durch die beeindruckenden Landschaften revidiert.
Es waren die Hippyvibes in San Francisco, die Lichter im fabulous Las Vagas, die Strände und Küsten der Westcoast, die Weinberge von Napa Valley, die Biere in Portland und ganz besonders die umwerfende und vielseitige Natur der Nationalparks des Landes, die uns begeistert haben.

Besonderheiten der USA
- Die ersten Tage in den USA hatten wir tatsächlich den ersten kleinen Kulturschock unserer Reise. Weder in Thailand, noch in Sri Lanka oder Japan haben wir uns so unwohl gefühlt, wie zu Anfang in den USA. Grund war vermutlich, dass wir mit einer Erwartung eingereist sind, dass das Land doch genauso sei wie Kanada – offen, freundlich, zuvorkommend. Doch weit gefehlt. Bei der Ankunft in Seattle (wir kamen zugegebenermaßen im Ghetto der Stadt mit dem Bus an), war unser Eindruck sehr negativ. Es war dreckig, laut und jeder Mensch dort war betrunken oder auf Drogen. Und die vielen Obdachlosen haben uns echt erschreckt. Außerdem waren die Menschen wenig hilfsbereit und eher verschlossen. Aber schon einmal ein Spoiler vorweg: Unser Bild hat sich im folgenden Monat um 180 Grad gedreht.
- Leider hat das Land nur eine junge Geschichte, da die Kultur der Ureinwohner Nordamerikas wenig geschätzt und weitergeführt wurde. Eher im Gegenteil. Den „Indiandern“ wurde ihr Land und ihre Rechte genommen, sie wurden in Reservate abgeschoben und die Kultur und Geschichte wird heutzutage klar von deren der Amerikaner abgeschirmt. So kann man leider nur wenig über die eigentliche Jahrtausende alte Geschichte des Landes lernen. Wir hätten vor Ort gerne mehr hierüber gelernt…
- Was uns überrascht hat, war, dass Schilder, Speisekarten, Verpackungstexte, etc. in den USA auf englisch und spanisch sind. Obwohl Spanisch keine offizielle Landessprache ist, passt sich das Land dennoch an die vielen Hispanics im Land an. Etwa 18% (also fast 60 Millionen Einwohner) sind spanischer oder hispoamerikanischer Herkunft. Damit bilden sie die größte Minderheit bzw. Etnie des Landes.
- Durch die Größe des Landes gibt es einige Unterschiede zwischen den Staaten. Kalifornien und auch Oregon waren beispielsweise im Gegensatz zu vielen anderen Staaten (wie Arizona, Nevada oder Utah) sehr umweltbewusst, weltoffener, figurbewusster und internationaler.
- Kellner sind in den Staaten abhängig vom Trinkgeld, da dieses schon in den Lohn mit einkalkuliert wird. Häufig erhalten sie nur einen Minilohn von 5$/Std. Daher ist es üblich, ein sattes Trinkgeld von mindestens 15-20% zu geben. Wir finden das ziemlich ätzend, da so die Verantwortung der fairen Bezahlung vom Arbeitgeber auf den Kunden abgewälzt wird. Aber dieses System zu boykottieren, weil der Arbeitgeber nicht fair bezahlt und den Lohn nicht mit in die Essenspreise einkalkuliert, bringt auch nichts, da es den Kellner und nicht den Arbeitgeber bestraft.
Transport
- Es gibt ein ausgebautes Netz von Überlandbussen (Greyhound Busse und selbst Flixbus fährt schon einige Städte in Kalifornien und Nevada an), dennoch ist es auch für die Amerikaner nicht das Transportmittel der ersten Wahl. Man ist unflexibel und es kommt häufiger zu Verspätungen als dass ein Bus pünktlich losfährt (wir haben in Portland gute 5 Stunden auf den Bus warten müssen).
- Mit einem Auto ist man in den USA flexibler, man kann sich außerhalb der Metropolen einfach fortbewegen und man kann auf den Panoramastrecken jederzeit Fotostops einlegen. Denn hier gilt das Motto: Der Weg ist das Ziel. Außerdem besteht in vielen Städten wie Los Angeles kein guter Nahverkehr, weshalb man auf ein Auto angewiesen ist. Wir haben es sehr genossen, für fast die gesamte Zeit der USA-Reise einen eigenen Mietwagen zu haben. So konnten wir einige Klamotten und auch Lebensmittel im Auto lassen und mussten nicht ständig alles mit uns schleppen. Doch leider kostet diese Flexibilität in den USA sehr viel. Für die kleinste Wagenklasse inkl. der notwendigen Versicherungen haben wir 886,07$ (779,00€ / pro Tag 27,00€) bezahlt.
- In einigen Städten existieren seit Kurzem Miet-Elektroscooter, die wie Unkraut aus dem Boden geschossen sind. An fast jeder Ecke stehen die Scooter, die man mithilfe eine App einfach entsperren und durch die Stadt düsen kann. Wir haben die Scooter besonders viel in Portland, Santa Monica und San Diego wahrgenommen, aber es leider nicht geschafft, mal mit denen zu fahren.
- Das Zugnetz ist leider fast komplett zurückgebaut. Die wenigen existierenden Strecken werden vorwiegend für den Güterverkehr genutzt und es existieren nur noch wenige Strecken für den Personalverkehr. Unser Eindruck war, dass es mittlerweile mehr Zugmuseen als Zugbahnhöfe gibt.
Essen & Trinken
- Natürlich gibt es in den USA viel Fast Food. Nicht umsonst ist der Durchschnittsamerikaner übergewichtig. Es existiert in jeden etwas größeren Stadt mindestens ein Restaurant der bekannten Fast Food Ketten.
- Durch die hohe Anzahl an Hispanics in den USA gibt es auch in jeder noch so kleinen Stadt mindestens ein mexikanisches Restaurant, sodass man immer eine vernünftige Alternative zu den Fast Food-Ketten hat. Wir sind besonders den Quesadillas verfallen! Günstig, sättigend und super lecker!
- Die US-Amerikaner lieben es, ihr Essen möglichst unkompliziert und schnell zu bekommen. Am besten sollte man sein Auto gar nicht verlassen müssen. Daher sind Drive Throughs (in Deutschland kennt man es eigentlich nur von McDonald’s und Burger King) sehr beliebt. Für (Schnell-) Restaurant ist es schon fast obligatorisch, einen Drive-Through zu haben. Neben Restaurants erfreuen sich die Drive Throughs einer solchen Beliebtheit, dass selbst Apotheken und die Post ihre Kunden direkt am Auto bedienen.
- Fun Fact: Dadurch, dass eine Hot Dog Kette „Wiener Schnitzel“ heißt, glauben die Amerikaner übrigens, dass Wiener Schnitzel in Deutschland Wiener Würstchen im Brötchen sind…
- Eine super leckere und tatsächlich gesunde Essensentdeckung haben wir in Kalifornien gemacht (wo auch sonst findet man gesundes Essen in den USA?). „Poke Bowl“ ist sozusagen Sushi in der Schüssel. Man kann sich seine Schüssel mit Reis, frischem Fisch und Meeresfrüchten, Gemüse und Saucen selbst zusammenstellen und es ist wirklich richtig lecker!

Aktivitäten
Unsere Stationen in den USA im Überblick
- Portland
- Alcatraz
- Nappa Valley
- Sonoma
- Yosemite Nationalpark
- Bishop
- Death Valley Nationalpark
- Red Rock Canyon State Park
- Las Vegas
- Valley of Fire State Park
- Zion Nationalpark
- Grand Canyon Nationalpark
- Bryce Canyon Nationalpark
- Bakersfield (Shafter)
- Highway 1
- Los Angeles
- San Diego
In den USA waren wir durch den Mietwagen, den wir ab Kalifornien hatten, sehr flexibel und waren deshalb häufig nur 1-2 Nächte an einem Ort. Durch den Roadtrip konnten wir unglaublich viel in der beschränkten Zeit sehen und erleben. Besonders die National und State Parks waren beeindruckend und überraschenderweise sehr unterschiedlich und abwechslungsreich.
Portland
- Portland Sign: Das berühmte Portlandschild ist das Wahrzeichen der Stadt.
- Voodoo Doughnut: Der wohl bekannteste Donutshop der USA aufgrund der verrückten Kreationen. Zu Stoßzeiten stehen hier die Menschen stundenlang Schlange, um einen Donut zu bekommen. Wir hatten Glück und mussten kaum warten. Der Donut war lecker, aber am Ende doch nur ein gehyptes Schmalzgebäck.
- Free Guided Walking Tour: Für geschichtliches Hintergrundwissen und schöne Anekdoten der Stadt bietet sich die Free Guided Tour an. Am Ende gibt man so viel Geld, wie es einem wert war. Die Führung in Portland war in Ordnung, aber wenn man nur wenig Zeit hat, würden wir empfehlen die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
- Alberta Arts District: Das Künstlerviertel von Portland befindet sich auf der anderen Flussseite der Innenstadt. Das Viertel ist total charmant, da hier die Straßenzüge bunt angemalt sind und sich kleine Vintage- und Künstlergeschäfte aneinanderreihen. Außerdem gibt es hier schöne und gemütliche Craft Beer Bars, für die Portland berühmt ist. Sehr fatal sind die Happy Hour Angebote am Nachmittag, die einen zum frühen Trinken verleiten.

Alcatraz
- Alcatraz war von 1934-1963 eines der bekanntesten Hochsicherheitsgefängnisse der USA. Hier war z. B. auch Al Capone inhaftiert, der in Alcatraz an Syphilis starb. Eigentlich galt das Gefängnis als ausbruchsicher, jedoch haben es 1962 tatsächlich drei Insassen durch einen lang geschmiedeten Plan geschafft, über den Lüftungsschacht zu entkommen. Sie wurden nie wieder gesehen. Die Sicherheitsbehörden vermuten, dass sie ertrunken sind. Heute ist die Gefängnisinsel ein Museum, das täglich von tausenden Besuchern besichtigt wird. Diese und weitere Anekdoten und Geschichten werden im Museum von Alkatraz sehr gut über einen Audioguide dargestellt. Die Führung ist so gut aufbereitet, dass man sich zwischenzeitlich mittendrin fühlt. Trotz der hohen Eintrittsgelder von ca. 40€ würden wir einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.
- Nach dem Besuch der Gefängnisinsel kann man sehr gut einen Abstecher zum berühmten Pier 39 und der Fisherman’s Wharf machen. Hier ist es zwar sehr touristisch und die überteuerten Restaurants und Souvenirläden reihen sich aneinander an, dennoch hat der Pier einen schönen Charme. Außerdem kann man hier Seelöwen beobachten, die im Hafen auf ihren kleinen Holzinseln chillen. Übrigens ein perfekter Spot für den Sonnenuntergang.
- Free Guided Walking Tour: Die Stadtführung mit „Free SF Tours“ können wir wärmstens empfehlen. Der Guide Felipe erzählt mit viel Enthusiasmus die Geschichte von San Francisco mit so einigen interessanten Fun Facts. Die Führung dauert etwa 2,5 Stunden, aber wird nie langweilig. Neben dem Financial District steuert man auch China Town an (übrigens das älteste chinesische Viertel der USA) und macht eine Glückskeksverköstigung (die hier erfunden wurden). Außerdem bekommt man im Nachgang eine Mail mit Tipps zu den besten Restaurants, Bars und kostenlosen Aussichtspunkten.
- Sightseeing-Tour mit den üblichen Sehenswürdigkeiten San Franciscos wie Painted Ladies, Lombard Street, Freemont Street, Cable Cars.
- Mit dem Bus zum Golden Gate Overlook Battery Spencer fahren. Hier hat man einen tollen Blick auf die Golden Gate Bridge, Alcatraz und San Francisco. Von hier aus kann man prima eine Wanderung über die Brücke starten. Auf der anderen Seite der Brücke fährt wieder ein Bus in die Stadt.

Napa Valley
- Napa ist DIE Weinregion der USA. Hier bauen die prämierten Weingüter die besten Weintrauben an und verarbeiten sie in die angeblich leckersten Weine des Landes. Durch den guten Ruf und die hohe Qualität sind die Weine jedoch nicht gerade günstig. So kosten auch die Weinproben auf den Weingütern einiges. Die günstigsten Weinverköstigungen beginnen bei 15$/Person (~13€), wenn man eine Flasche Wein kauft, kann es sein, dass man dann die Weinprobe nicht mehr zahlen muss.
- Wir waren im Napa Valley beim Weingut V. Sattui. Hier ist alles vollkommen (aber dennoch geschmackvoll) auf Touristen ausgelegt. Den hauseigenen Wein gibt es nur hier zu kaufen. Schon am Eingang muss Geld für die gewünschte Weinprobe bezahlt werden. Die günstigste Probe war mit 20$ pro Person für uns schon sehr teuer, aber ein Durchschnittspreis im Valley. Das Anwesen von V. Sattui ist wirklich sehr schön mit Weinranken bewachsenen Wegen, einem italienischen Brunnen und einem alten charmanten Haus. Das Haus dürfen allerdings nur die Gäste betreten, die die teure Weinprobe gewählt haben. Der „Rest“ darf die Weine in der Scheune testen. Diese war jedoch auch prunkvoll eingerichtet und bot für mindestens 100 Weinliebhaber Platz. Zudem gibt es hier einen kleinen Markt, wo man zum Wein gleich Käse, Brot, Aufstriche, Oliven und weitere Köstlichkeiten kaufen kann. Nicht gerade günstig, aber super lecker. Außerdem hatte man die Möglichkeit, direkt die Flaschen zu kaufen und sich mit Brot, Wein und Käse in den großen Garten in die Sonne zu setzen. Das Flair dort war entspannend und herrlich.

- Das Napa Valley ist landschaftlich durch die Fülle an Weinbergen wunderschön anzusehen. Es macht Spaß, mit dem Auto oder dem Fahrrad durch die Weinberge zu fahren und die Zeit so sinnvoll zu verplempern.
- Außerdem gibt es einige schöne Wanderwege in Napa Valley. Wir haben uns für den Table Rock Trail entschieden, der nördlich des Städtchens Napa liegt. Der Trail ist abwechslungsreich und bietet wunderschöne Aussichten auf das Tal.
Sonoma
- Sonoma ist sozusagen die kleine Schwester des Napa Valley und liegt nur etwas weiter westlich von Napa. Das kleine Städtchen Sonoma selbst ist sehenswert und sehr authentisch. Alle Geschäfte, Restaurants und Cafés befinden sich an einem schönen Platz rund um das Rathaus der Stadt. Hier kann man sich nachmittags sehr gut hinsetzen, Kaffee und Kuchen genießen und dem „Trubel“ auf den Straßen zusehen. Hier wird man auf jeden Fall entschleunigt.
- Einen Block vom Platz entfernt liegt zudem ein kleines Museum. Da es der ehemalige Bahnhof ist, haben wir gedacht, ein kleines Zugmuseum vorzufinden. Doch nur ein kleiner Teil war über die Züge und den ehemaligen Bahnhof. Der Hauptteil handelte davon, dass in Sonoma die kalifornische Flagge erfunden und das erste Mal gehisst wurde. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter dort waren total lieb und haben sich lange mit uns über deren und auch unsere Geschichte unterhalten. Sie wirkten sehr verwundert, dass wir in unserem Alter Interesse an Geschichte gezeigt haben und in unserer Freizeit freiwillig ins Museum gehen. Jüngere Besucher gibt es dort wohl seltener.
- Obwohl das Weingebiet von Sonoma im Schatten des Napa Valley steht, sind die Weine nicht weniger lecker. Da Napa mehr Touristen anzieht und preislich eher die Gutbetuchten anspricht, gilt Sonoma als günstigere Alternative. Hier gibt es auch einige Weingüter, die günstigere (und angeblich sogar kostenlose) Weinproben anbieten. Wir waren hier zur Weinprobe bei Cline Family Cellar, ein kleineres, familiäres Weingut. In einem wunderschönen amerikanischen Haus kann man den Wein auf der Veranda, am Teich oder auch im Garten probieren. Die Mitarbeiter nehmen sich Zeit, um Empfehlungen abzugeben und haben uns sogar weitere Weine spendiert (eigentlich waren nur vier Weine in der Probe inkludiert, wir durften sogar sechs probieren). Da wir noch zwei Flaschen des Hausweins mitgenommen haben, mussten wir nicht einmal etwas für die Weinprobe bezahlen, die sonst 10$/Person kostet.

Yosemite Nationalpark
- Den Yosemite Nationalpark kannten wir bisher nur als Hintergrundbild des McBooks. Der berühmteste Berg, der Half Dome, ist mit seiner charakteristischen Halbkugel-Form ein beliebtes Fotomotiv. Vor allem weil der Steilhang des Berges beliebt bei Kletterern ist und die Bergsteiger wie kleine Legofiguren am Berg beobachtet werden können. Es ist auch möglich, auf den Berg an mit einem Ganztagesmarsch zu wandern. Allerdings ist die Anzahl der Wanderer begrenzt und man muss sich schon Wochen im Voraus einen Platz reservieren.
- Für spontanere Wanderer gibt es im Yosemite Nationalpark aber auch sehr schöne Wanderrouten wie den Nevada Falls Trail. Dieser 2-4 stündige Trail ist ein schöner Rundweg entlang eines Flusses und zwei Wasserfällen und bietet wunderschöne Ausblicke über den Nationalpark. Tipp: hier zunächst den „Mist Trail“ die Treppen hoch gehen und den „John Muir Trail“ wieder runter (also im Uhrzeigersinn). So herum ist es einfacher und vor allem schöner.
- Das Yosemite Valley ist das Zentrum des Parks. Hier befinden sich neben den Lodges, Hotels und Campgrounds auch wenige (völlig überteuerte) Restaurants, ein Shop für Campingausstattung und Lebensmittel und sanitäre Anlagen. Uns hat es hier nicht gut gefallen, da das Dorf im Tal liegt und die Sonne hier nur wenige Stunden am Tag zu sehen ist. Schon ab nachmittags fühlt es sich nach Dämmerung an.
- Wenn man im Yosemite Nationalpark übernachten möchte, muss man erstens früh genug reservieren und zweitens tief in die Tasche greifen. Die Unterkünfte dort beginnen bei 200$ die Nacht. Aus diesem Grund haben wir uns schon zuvor im Walmart überraschend günstig mit Zelt, Luftmatratze, elektrischer Pumpe und Decken ausgestattet (Schlafsäcke hatten wir noch aus Kanada). Leider sind auch die Campingpätze im Nationalpark sehr beliebt. Da man hier meist nicht reservieren kann, gilt die Regel „first come, first serve“. Ab 5 Uhr morgens stehen also die Leute Schlange, um einen Platz auf einem Campingplatz zu bekommen. Wir sind jedoch erst mittags in Yosemite angereist, weshalb wir es für die erste Nacht gar nicht erst probiert haben. Stattdessen haben wir im Internet einen Bericht gelesen, dass es in den National Forests am Rande des Yosemites einige kostenlose Campingplätze gibt (hier der Link zum Artikel: www.exploreserac.com). Die erste Nacht haben wir daher außerhalb des Nationalparks auf dem Lumbson Campground übernachtet. Der Platz selbst war sehr gut gepflegt und wunderschön neben einem Fluss gelegen. Es gab eine Feuerstelle, Bänke und Tische, eine Bearbox und zudem noch zwei saubere Plumpsklos. Neben uns waren nur zwei weitere Zelte aufgeschlagen. Es war sehr ruhig und idyllisch. Einziges Manko: Der Platz war etwa eine Stunde Fahrt über eine Schotterpiste von der Hauptstraße entfernt. Sobald man die Hauptstraße erreicht hatte, war es dann noch einmal etwa eine Stunde Fahrt bis zum Yosemite. Daher war uns klar, dass wir am nächsten Tag einen Campingplatz zentraler im Park suchen werden.
- Wir sind vormittags beim Lumbson Campground angekommen und haben direkt Zelt aufgeschlagen. Grund war zum einen, dass wir so direkt unseren Platz „reserviert“ haben (falls es später am Tag doch noch größeren Andrang gibt – gab es übrigens nicht) und zum anderen, da wir dann das Zelt nach der Rückkehr nicht im Dunkeln aufstellen müssen. Also sind wir danach weiter zum Yosemite Nationalpark gefahren.
- Man kann den Nationalpark über diverse Wanderstrecken kennenlernen. Doch kann man auch schon durch viele Haltemöglichkeiten und Aussichtspunkte mit dem Auto immer wieder anhalten und ein paar Bilder schießen. Sehr hilfreich bei der Planung für den Tag im Nationalpark sind übrigens die Karten, die man am Eingang des Nationalparks erhält. Hier bekommt man Infos zu Öffnungszeiten, Aussichtspunkten, öffentliche Toiletten und Wanderstrecken, inkl. Kilometerangabe und der benötigten Zeit.
- Der Eintritt zum Yosemite kostet 35$ für pro Auto und gilt für 7 Tage. Wir haben uns jedoch den „America the Beautiful“-Jahrespass für alle Nationalparks der USA für 80$ geholt. Da wir noch in weitere Nationalparks gefahren sind, hat sich der Jahrespass sogar in unseren 3 Wochen mehr als gelohnt.
- Am zweiten Tag haben wir früh morgens das Zelt zusammengepackt und sind zum nächsten Campingplatz gefahren. Ursprünglich hatten wir vor, es beim Campingplatz „Camp 4“ direkt im Yosemite Valley zu versuchen. Als wir am ersten Tag im Park mal vorbeigeschaut haben, haben wir uns dagegen entschieden. Man kann hier nicht mit dem Auto neben dem Zelt stehen, die Plätze sind klein und chaotisch. Außerdem muss man noch vor 7 Uhr in der Schlange stehen, um Chance auf einen Platz zu bekommen. Stattdessen haben wir uns einen Platz auf dem „Tamarack Flat Campground“ gesucht (12$/Nacht für den Stellplatz). Dieser Platz ist etwa eine halbe Stunde vom Valley entfernt, aber weniger überfüllt, weitläufiger und gut ausgestattet. Jedoch gibt es hier wieder kein fließendes Wasser. Eine heiße Dusche kann man aber sonst noch im Valley für 5$ bekommen. Die kann auf jeden Fall sehr gut tun nach einer Nacht im Zelt um den Gefrierpunkt.
- Auf dem Weg Richtung Death Valley mussten wir den Nationalpark über den Norden verlassen und was soll ich sagen. Hier hat es uns so gut gefallen! Die Landschaft ist überwältigend und abwechslungsreich und es ist so wenig los, dass wir die meiste Zeit für uns waren. Spontan haben wir neben verschiedenen Fotostops auch noch Halt für eine kleine Wanderung durch die Gegend von Tuolumne Meadows zur „Parsons Memorial Lodge“ und „Soda Springs“ gemacht.

Bishop
- Auf dem Weg vom Yosemite Nationalpark zum Death Valley haben wir nach einem kleinen schönen und wärmer gelegenen Campingplatz Ausschau gehalten und sind auf einen schönen Campingplatz in Bishop gestoßen. Brown‘s Campground war mit 26€ pro Nacht (inkl. Duschen) nicht gerade günstig, dafür war er aber schön gelegen, relativ ruhig und bot neben Duschen und Toiletten sogar Waschmaschinen und Trockner. Zusätzlich hatte der Campingplatz einen tollen Westernstyle inklusive Museum. Weil wir uns hier so wohl gefühlt haben, haben wir spontan um eine weitere Nacht verlängert.

- Die Innenstadt von Bishop hat eigentlich nicht viel zu bieten. Einen Supermarkt, ein paar Restaurants und Friseure. Ein Highlight ist da die „Erick Schat‘s Bakkery“. Diese Bäckerei wurde uns schon in Yosemite von unseren Campingnachbarn empfohlen. Absolut zurecht. Schon von außen hebt der Laden sich mit seinen knallblauen Markisen hervor. Von innen ist es das reinste Schlemmerparadies (vor allem für uns Deutsche). Frisch gebackenes Brot, Foccacia, Kuchen, Kekse und weitere Leckereien kann man hier finden. Und zwar nach uralten holländischen Rezepten der Familie Schat. Besonders beliebt sind die Sandwiches und die Erbsensuppe, die es täglich frisch zum Lunch gibt. Wir müssen zugeben, wir waren gleich drei Mal in der Bäckerei. Zum Kaffee & Kuchen, zum Shoppen für das Abendessen und um uns für die Weiterfahrt noch einmal einzudecken.

Death Valley Nationalpark (Crystal)
- „Was wollt ihr denn im Death Valley? Da gibt es doch nichts zu sehen.“ Das war in der Regel die Reaktion der Amerikaner, wenn wir ihnen von unseren nächsten Reisezielen erzählt haben. Unser Antwort: „Wir wollen ihn mal gesehen haben, den heißesten Ort der Welt.“ Außerdem lag er auf unserem Weg nach Las Vegas. Das Death Valley ist tatsächlich „einfach nur“ eine riesige Steppe bzw. Wüste, aber hat dabei unendliche Weiten und tollen Panoramen zu bieten. Es ist schon ein Erlebnis, hier durchzufahren und für lange Zeit das einzige Auto auf der Straße zu sein. Wichtig ist aber, immer genügend Wasser im Auto und ausreichend Benzin im Tank zu haben.
- Ein einmaliges Erlebnis war unsere Nacht in Crystal, einem Örtchen am Rande des Death Valleys. Über AirBnB hatten wir uns ein günstiges Zimmer in einem B&B-Hotel gebucht. B&B stand dieses mal aber nicht für Bed and Breakfast, sondern für Bed and Beer! Die Besitzerin hatte eine Kneipe direkt bei der Unterkunft und lädt jeden Gast (der vor Sonnenuntergang eincheckt) zunächst zum Bier ein, bevor man es sich im Zimmer bequem macht. Das zweite Highlight war die Unterkunft, die ein ehemaliges Testhaus für Atombomben aus den 1950/60-er Jahren war. Kurze Erklärung hierzu: Die Amerikaner testeten 119 Atombomben oberirdisch in der Wüste Nevadas. Um die Auswirkungen der Bomben zu beobachten, wurden hier ganze Siedlungen in verschiedenen Abständen zum Epizentrum der Bombe erbaut. Dieses Haus stand so weit von der Explosion entfernt, dass es nicht beschädigt wurde. Nach den Tests wurde das Haus dann verkauft und nach ein paar Kilometer südlich Crystal gebracht. Die Zimmer sind selbst klassisch eingerichtet, nicht fancy, aber authentisch. Außerdem war der Nachthimmel über der Wüste gigantisch. Hier gibt es kaum Lichtverschmutzung, weshalb man die Milchstraße sehr gut sehen kann. Die Dusche würden wir hier aber nicht empfehlen, da das Brunnenwasser stark nach Schwefel riecht. Den AirBnB-Unterkunft findest du hier.

Red Rock Canyon State Park
- Red Rock Canyon ist ein State Park in der Nähe von Las Vegas. State Park bedeutet, dass der Park vom Staat Nevada unterhalten wird und nicht wie die Nationalparks vom Land USA. Daher war leider unser „America the Beautiful“-Jahrespass nicht gültig und wir mussten einen Eintritt von 15$ pro Fahrzeug zahlen.
- Mit dem Auto fährt man über einen geteerte Rundweg, von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Gleich zu Beginn befindet sich der Red Rock, der große tiefrote Felsen. Hier kann man wandern, herumklettern oder einfach fix ein paar Fotos machen. Danach gibt es noch ein paar weitere Haltepunkte, für die man nicht viel Zeit einplanen muss. Wir haben daher für den Park etwa 2 Stunden benötigt – perfekt für eine kleine Pause während des Reisetags nach Las Vegas.
Las Vegas
- Einen Spaziergang über den Strip machen und dabei unbedingt in die Hotels gehen und sich die künstliche geschaffenen Welten anschauen. Sehenswert sind ganz besonders die Hotels Venetian, New York New York, Paris, Luxor und das natürlich das aus Hangover bekannte Cesar‘s Palace. Auch das Bellagio ist sehenswert, vor allem die berühmte (und kostenlose) Wassershow, die abends zu jeder halben Stunde aufgeführt wird.
- Las Vegas ist neben den vielen Kasinos bekannt für die zahlreichen Shows und Konzerte. Ob David Copperfield, Cher oder Britney Spears. Für Sarah war aber eine andere Show ein Muss: Cirque du Soleil. Und es gibt fünf verschiedene in Las Vegas. Da fällt die Entscheidung gar nicht so leicht. Wir entschieden uns für die Show „Mystère“ im Treasure Island (85$/Person). Eigentlicher Favorit war die Show „O“, die einzige Wassershow von Cirque du Soleil. Aber die war mit über 150$ für die 90-minütige Vorstellung einfach zu teuer… Doch auch Mystère war eine verblüffende Show mit hochkarätiger Artistik, wirklich witzigen Clowns, toller Live-Musik und kreativen Kostümen.

- In Las Vegas muss man zumindest einmal Kasino Roulette oder Blackjack gespielt haben. Wir haben zunächst beim Black Jack zugeschaut, aber uns dann entschieden Roulette zu spielen. Wir haben mit 40$ gespielt – eigentlich mit der Absicht, diese 40$ zu verspielen. Aber wir hatten tatsächlich Glück und haben mit unserer (sehr defensiven) Spielweise immer ein wenig gewonnen, sodass wir schlussendlich mit 60$ Gewinn herausgegangen sind.

Valley of Fire State Park
- Das Valley of Fire ist wie der Red Rock Canyon ein State Park ganz in der Nähe von Las Vegas. Der Eintritt hier beträgt 10$ pro Fahrzeug und bietet auch schöne Landschaften aus rotem Stein.
- Dieses Valley ist und war ein gern genommenes Set für Dreharbeiten. Vor allem wurden hier früher viele Westernstreifen gedreht, sodass heute noch einige übriggebliebene Mauern von Gebäudeaufbauten rumstehen. Besonders begannt ist diese Gegend allerdings für eine Szene aus dem Star Trek Film „Treffen der Generationen“.
- Neben der beliebten Szenerie für Filme, gibt es in diesem Tal auch einige Malerein und Gravuren auf Felsen, welche von der ehemalige indianischen Bevölkerung von vor 1000-2000 Jahren stammen.

Zion Nationalpark
- Schon einmal vorweg: Der Zion Nationalpark ist unser Favorit unter den besuchten Nationalparks der USA! Es ist einer der grünsten – gar buntesten – Nationalparks in denen wir waren. Zudem gibt es hier laut Lonely Planet den schönsten Wanderweg Nordamerikas. So weit wollen wir nicht gehen, können aber sagen, dass es der sogenannte „Angels Landing“ der schönste Weg unserer bisherigen Reise war. Neben tollen Aussichten auf die Natur kann er mit einigen Adrenalinstößen trumpfen. So muss man sich an einigen Stellen nah am Abgrund an einer Eisenkette festhalten und über Stock und Stein klettern. Spannend wird es, wenn Gegenverkehr kommt und man sich von der Kette lösen muss. An sich ist der Weg eigentlich nicht gefährlich, solange man sich konzentriert und den Weg nicht auf die leichte Schulter nimmt. Dennoch stürzen sogar manchmal Wanderer von den Klippen… Daher wird der Weg für Kinder nicht empfohlen.

- Um zu den Wanderwegen des Nationalparks zu gelangen, muss man mit einem kostenlosen Shuttlebus fahren. Diese fahren alle 5-10 Minuten am Museum oder Visitor Center los, wo man auch sein Auto parken kann. Im Shuttle gibt es dann noch ein paar Informationen über den Park und Instruktionen über das Verhalten im Park (z. B. keine wildlebende Tiere füttern).
- Auf dem Rückweg im Shuttle vom Angels Landing empfehlen wir, bei der Brücke auszusteigen und zum Parkplatz zurückzulaufen. Hier gibt es einen einfachen, rollstuhlgerechten Weg durch die wunderschöne und bunte Natur entlang am Fluss. Wir waren fast die einzigen, die diesen Weg gelaufen sind.
Grand Canyon Nationalpark
North Rim
- Von Kanab aus konnten wir prima einen Tagesausflug zum North Rim des Grand Canyons machen. Diese Seite der Schlucht ist weniger touristisch als der Süden, da der South Rim schneller und einfacher von Las Vegas erreichbar ist. Zusätzlich waren wir passend zur Nebensaison am Grand Canyon, sodass wir die meiste Zeit nur für uns waren.
- Am Visitor Center kann man sich Informationen zu verschiedenen Trails und Aussichtspunkten holen. Hier befindet sich auch eine Aussichtsplattform, wo man schon den ersten verblüffenden Blick in den Canyon werfen kann.
- Für einen kleinen Geschmack, wie es im Canyon aussieht, kann man über einen schönen Wanderweg 2,75 Meilen inner-canyon Hiking machen, vorbei am Coconino Overlook bishin zum Supai Tunnel. Dieser Weg ist auch das erste Stück des 14 Meilen langen North Kaibab Trails, der zur Phantom Ranch, der einzigen Unterkunft im Canyon führt. Psychologisch war Inner-Canyon-Wandern für uns echt gemein, da man bereits am Anfang einen tollen Blick hat und das „einfache“ Stück bergab zu Beginn läuft. Im Gegensatz zum Bergsteigen beginnt dann die Arbeit nach dem Vergnügen und man kommt etwas k.o. oben wieder am Auto an.
South Rim
- Die Südkante des Grand Canyons ist die touristischere Seite, die viele Aussichtsplattformen und weniger Wanderwege zu bieten hat. Dafür müssen wir auch sagen, dass die Aussicht auf den Canyon hier besser ist. Einen Großteil der South Rim kann man mit dem eigenem Auto befahren und sozusagen „View Point Hopping“ machen, also von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt fahren.
- Der schönste Teil des South Rim, der Osten, ist von März bis November nur mit einem Shuttle erreichbar. Man kann sein Auto im Village parken und dann mit dem kostenlosen Shuttle an einem der vielen Haltepunkte aussteigen und entlang der Klippe wandern. Hier befinden sich auch die besten Punkte, um den tollen Sonnenuntergang zu sehen. Am schönsten ist er vom Hopi Point aus. Allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass die letzten planmäßigen Shuttles nur etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang noch fahren und diese natürlich völlig überfüllt sind. Es wird keiner zurückgelassen, aber wenn man sich nicht rechtzeitig an der Bushaltestelle anstellt, kann es sein, dass man bis zu 90 Minuten in der Kälte auf Ersatzshuttles warten muss.

Bryce Canyon Nationalpark
- Während man auf Dauer von den vielen orangeroten Felsen der Nationalparks visuell etwas ermüdet oder gar gelangweilt werden kann, bietet Bryce Canyon noch einmal ein völlig neues Bild an Felsformationen. Denn hier wurde poröse Stein vom Wind in Säulen, Statuen und sogar ein Amphitheater verwandelt.
- Um den Canyon in seiner vollen Pracht zu bestaunen, kann man den Navajo / Queens Loop gehen, ein Rundweg durch die Schlucht. Hier ist es zwar auch sehr touristisch, da der Weg in 1,5 Std. gewandert und einfach begehbar ist. Der Weg ist auch gut für Kinder geeignet. Trotz des relativ kurzen Weges, ist die Landschaft sehr abwechslungsreich. Man geht durch Felsschluchten, entlang am Amphitheater bis zur Aussichtsplattform für einen tollen Überblick über den Canyon.

Bakersfield (Shafter)
- Da der Weg von Nevada nach San Francisco zu lang für einen Ein-Tages-Trip ist, haben wir einen Zwischenhalt auf halber Strecke eingelegt. So sind wir auf Bakersfield gekommen, ein kleines, untouristisches Städtchen südlich des Sequoia National Forests. Besser gesagt waren wir in Shafter, einem Vorort von Bakersfield. Hier hatten wir eine der schönsten Unterkünfte Amerikas, einem AirBnB-Zimmer auf der Mandelfarm von Brenda und Tim. Das ältere Paar vermietet die sonst leerstehenden Zimmer ihrer erwachsenen Kinder, weniger um des Geldes wegen, sondern vielmehr um in Kontakt zu Reisenden zu kommen und Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Morgens gab es dann sogar frisch zubereitete Pancakes mit Blaubeeren, Mandeln und Granatapfel aus eigenem Anbau. Den Link zum Zimmer bei Brenda und Tim findet ihr hier.
- Wie es der Zufall wollte, haben das andere Zimmer zwei deutsche Mädels für den gleichen Zeitraum gebucht, die auf dem Weg zu einer Convention in San José waren. (Eine von ihnen ist gerade frisch nach San Diego ausgewandert, sodass wir uns sogar noch ein paar Mal in San Diego getroffen haben.) Da wir alle zwei Übernachtungen bei Brenda und Tim gebucht hatten und es relativ wenig in Bakersfield zu sehen gibt, sind wir am Nachmittag in einen Escape Room in Bakersfield gefahren. Dabei mussten wir binnen einer Stunde Rätsel lösen müssen, um das Leben eines entführten Mädchen zu retten. Knapp vorm Ziel sind wir leider gescheitert… Aber es hat tierischen Spaß gemacht und den Adrenalinspiegel ganz schön in die Höhe getrieben. Außerdem war es beruhigend dass die Lösungsquote bei nur 9% lag.
Highway 1
- Auch wenn es länger dauert, als über den neuen Highway zu düsen, lohnt sich der alte Highway 1, der entlang der kalifornischen Küste verläuft. Besonders schön ist es, den Highway von Norden nach Süden zu fahren, da man dann auch auf der Straßenseite direkt am Meer entlangfährt. Auf dem Weg gibt es einige „Viewpoints“, an denen man für einen Fotostopp anhalten kann. Fast über die gesamte Strecke hat man einen Panoramaview auf die Küste, gelegentlich führt der Highway aber auch durch kleine Ortschaften.
- Auf dem Weg zwischen San Francisco und L. A. haben wir auf halber Strecke eine Zwischenübernachtung in Santa Barbara eingelegt und sind am nächsten Tag ein paar Kilometer weiter zum Surferstädtchen Pismo Beach gefahren. Dort gibt es zum einen ein Outletcenter, wo Julian endlich seine alten Treter gegen neue Nikes eintauschen konnte. Zum anderen ist der Strand und der Pier von Pismo Beach total schön und ein kurzer Zwischenhalt ist total empfehlenswert. Hier spürt man direkt die Surfervibes und die Uhr scheint hier etwas langsamer zu ticken. Ein Steg führt einige Meter weit ins Meer, sodass man den Surfern unmittelbar beim Wellenreiten zuschauen kann. Außerdem lohnt es sich, bei Papi‘s Grill auf einen Snack vorbeizuschauen. Die Tacos hier sind super lecker!

Los Angeles
- In Los Angeles haben wir uns leider nicht sehr wohl gefühlt. Dies mag zum Großteil an der wohl schlechtesten Unterkunft auf unserer Reise liegen. Ein Zimmer in einem AirBnB-Haus in Nord Hollywood, wo es laut, dreckig und ungemütlich war… Außerdem wirkte die Stadt auf uns unpersönlich und distanziert.
- Dennoch haben wir ein paar Plätzchen gefunden, wo es uns sehr gut gefallen hat. Einer davon war das Griffith Observatorium in den Hollywood Hills. Von hier aus hat man übrigens einen der besten Ausblicke auf das Hollywood Sign. Das Oberservatorium selbst ist für sich schon einen Besuch wert. Hier gibt es in einem der berühmtesten Gebäude Los Angeles eine kostenlose und sehr interessant aufbereitete Ausstellung über den Weltraum. Außerdem werden im Planetarium täglich verschiedene Shows gezeigt, die aber leider kostenpflichtig sind (7,00$). Aus Zeitgründen konnten wir uns leider keine Show ansehen und können daher nicht berichten, ob es sich lohnt.

- Wenn man in L. A. Ist, darf ein Spaziergang über den Walk of Fame und entlang des Chinese Theater nicht fehlen. Auch wenn ein kurzer Abstecher absolut ausreicht, ist es dennoch schön, die Sterne seiner Kindheitsidole und Lieblingsschauspieler zu sehen.
- Entspannter und schöner als in der Metropole L. A. war es dagegen in Santa Monica, der nahegelegenen Küstenstadt im Los Angeles County. Der Strand von Santa Monica ist berühmt für den kleinen Freizeitpark direkt auf dem Pier am Strand. Die Kulisse ist einfach zu schön! Besonders cool war es auch, am Muscle Beach entlangzugehen. Hier gibt es heutzutage weniger Bodybuilder, sondern vielmehr Yogis, Akrobaten, Slackliner und Ninja Warrier, die im Gras, auf dem Sand oder an den Turngeräten vor dieser wundervollen Kulisse trainieren. Leider war am Montag, als wir da waren nur wenig los (die meisten treffen sich sonntags). Naja, immerhin konnten wir so selbst mal die Turngeräte ausprobieren und uns etwas auspowern.

San Diego
- Unser letzter Stopp in den USA war das schöne San Diego. Wir haben schon im Voraus viel von der Stadt und der angenehmen Atmosphäre gehört und wollten uns selbst davon ein Bild machen. Und es herrscht tatsächlich ein entspannteres Flair für eine amerikanische Großstadt. Die Menschen sind entspannter, es gab verhältnismäßig wenig Touristen dort und die Stadt selbst ist auch sehr schön.
- Wir sind am ersten Tag erst einmal blind durch die Stadt gelaufen. Quer durch das Gaslamp Quarter, dem alten und teilweise auch auf alt getrimmten Kneipenviertel der Stadt, bis zum wunderschönen Yachthafen. Hier gibt es auch ein kleines – zwar nur für Touristen hergemachtes, aber dennoch schönes – Dörfchen mit Geschäften und kleinen Gässchen, das schon eher an das nahegelegenen Mexiko als an die USA erinnert.
- Neben dem ganzen Stadttrubel wollen wir auch mal wieder raus und uns bewegen. So sind wir auf Empfehlung einen Vormittag auf den höchsten Berg der Stadt gewandert, dem Cowles Mountain. Der Aufstieg geht zwar relativ fix, ist aber aufgrund des fehlenden Schattens dennoch ganz schön schweißtreibend. Oben angekommen hat man dann den schönsten und besten Blick über die Stadt.
- Es gibt noch einige weitere Highlights der Stadt wie den Botanischen Garten oder die Strände und Klippen von San Diego. Allerdings konnten wir diese wegen der knappen Zeit nicht besuchen.
