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Über das Land
Bolivien ist das ärmste Land Südamerikas. Das Land wird beherrscht von Korruption und politischen Entscheidungen, die nicht zum Wohle der Gemeinschaft getroffen werden. Zudem gehört Bolivien neben Paraguay zu den einzigen südamerikanischen Ländern ohne Seezugang, wodurch die Wirtschaft weiterhin vehement beeinflusst wird.
Dennoch gibt es zahlreiche Gründe, Bolivien zu bereisen, kennen und schätzen zu lernen. Die Traditionen, die einmaligen unwirklichen Landschaften, die Lebensfreude der Menschen. Grund für unsere Reise nach Bolivien war die Salzwüste Salar de Uyuni, die eine unserer schönsten Erlebnisse der Weltreise war. Doch auch die Hauptstadt Sucre hat uns in ihren Bann gezogen, sodass wir uns wie zuhause gefühlt haben.

Besonderheiten Boliviens
- Das Land ist aufgrund niedriger Löhne und Gehälter sehr arm. Besonders Dienstleistungen werden viel zu wenig entlohnt. Dennoch merkt man die Armut den Bolivianern nicht so sehr an. Man fühlt sich als „wohlhabender Gringo“ nicht fehl am Platz, sondern dennoch wohl und integriert in die Gesellschaft.
- Seit ein paar Jahren wird wieder Wert auf indigene Traditionen und Bräuche gelegt. Die Tracht wird wieder stolz getragen und die sogenannten Cholitas sind im Gegensatz zu früher hoch in der Gesellschaft angesehen. Für die Cholitas in La Paz ist es übrigens typisch, kleine Melonenhütte zu tragen. Der Legende nach wurde eine Charge der Hüte für die englischen Bahnarbeiter in Bolivien zu klein angefertigt und dennoch geliefert. Daraufhin versuchte man, die Miniaturhüte an die Frau zu bringen und erzählte ihnen, dass die Hüte der letzte Schrei der Frauenmode in Europa seien.

- Die Bolivianer sind sehr gläubig und es gibt unzählige Kirchen in der Stadt, parallel wird aber auch der indigene Glauben weitergeführt, z. B. werden Opfergaben an indigene Traditionen und Bräuche an Pachamama (Mutter Erde) oder an Ekeko, den „Heiligen“ des Glücks und Reichtums, gemacht.
- Beim Spaziergehen in Bolivien muss man stets aufpassen, wo man hintritt. Zum einen, weil die Autos und nicht die Fußgänger Vorfahrt haben. Zum anderen wegen den vielen Tretmienen auf den Bürgersteigen. Der Grund sind die unzähligen Hunde in den Straßen. Das sind aber nicht nur Straßenhunde, viele tragen sogar Halsbänder. Wie es bei uns für Katzen üblich ist, werden in Bolivien auch die Hunde draußen frei laufen gelassen. Sie sollen Haus und Hof bewachen, laufen deshalb aber meist auch auf den Straßen herum, auf der Suche nach Nahrung und Wasser (da viele Herrchen sich nicht drum kümmern). Außerdem gibt es Familien, die den Hund auf die Straße setzen, sobald er nicht mehr süß und niedlich ist. An der Leine sieht man fast nur Welpen, von denen unverhältnismäßig viele zu sehen sind.
- Häufig gibt es in den Nachbarschaften sogar Hundegangs, die gemeinsam rumhängen. Dadurch kann es auch schonmal laut werden, da die Hunde ständig bellen und kämpfen – Tag und Nacht. Menschen werden von ihnen meist ignoriert und sie stellen überhaupt keine Gefahr für Passanten dar.
Transport
- Die Fernreisebusse in Bolivien sind vergleichbar mit denen in Peru. Sehr komfortabel und man hat die Wahl zwischen Cama („Bett“ = Liegesitze; 1. Klasse) und Semi-Cama („Halb-Bett“ = nicht ganz so breit wie Cama, aber vergleichbar vom Liegewinkel).
- Die normalen Busse für den Nahverkehr sind aus Asien recycelte Kleinbusse. Sie bieten nicht viel Platz, vor allem wenn man mit den großen Backpacks wird es eng, da kein Stauraum vorhanden ist. Dafür sind die Fahrten super günstig und man bezahlt meist nur ein paar Cent für Fahrten innerorts.

- Wie eigentlich alle Dienstleistungen in Bolivien, ist auch Taxifahren sehr günstig. Wenn mal kein Bus fährt, kann man sich ruhigen Gewissens auch ein Taxi „gönnen“, ohne Angst zu haben, die Urlaubskassen zu sprengen. Für die Strecke von 3 km vom Busbahnhof bis zu unserem Hostel in La Paz haben wir nur ~1,3€ bezahlt für eine 15 minütige Taxifahrt.
Essen & Trinken
- Papas Relleñas sind frittierte Kartoffelbreibällchen, die meist mit einem gekochten Ei gefüllt sind. Sehr einfach, vegetarisch und super lecker! Die besten hatten wir auf dem Sonntagsmarkt in El Alto für umgerechnet 0,50€.

- In Bolivien gibt es an jeder Straßenecke Mittagsmenüs mit Vorspeise (Suppe oder Salat), Hauptgang und Getränk für etwa 18 BOB (~2 Euro).
- Sucre und Potosí sind bekannt für Salteñas. Salteñas sind gefüllte Teigtaschen mit Ei, Kartoffeln, Erbsen, Sud, wahlweise mit Hack, Huhn oder vegetarisch. Sooo lecker! Die besten Salteñas gibt es bei El Patio in Sucre. Hier sollte man aber früh kommen, da El Patio nur bis 13 Uhr geöffnet hat und um 12:30 Uhr meist schon ausverkauft ist.

Aktivitäten
Unsere Stationen in Bolivien im Überblick
La Paz
- Seit 2014 erleichtert La Paz den öffentlichen Nahverkehr mit einem genialen Konzept. Anstatt nachträglich eine U- oder S-Bahn in die Stadt zu zwengen, gibt es Seilbahnen, die die Einwohner und Touristen bequem, günstig und sicher (Doppelmayr Seilbahnen aus Österreich) durch die Stadt bringt. Man bezahlt keine 0,50€ pro Strecke. Nun wird das Netz fleißig erweitert, sodass es über 10 verschiedene Seilbahnen gibt (einige werden in 2019 noch eröffnet).
- Mit der roten Seilbahn kann man sonntags direkt nach El Alto zu einem der größten Open Air-Märkte des Landes fahren. hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt. Von Haushaltswaren über Autoersatzteile, frischen Fruchtsäften oder Kleidung bis hin zu (nicht ganz so sterilen) Tätowierungen.
- Täglich findet im Zentrum La Paz, genauer in der Calle Melchor Jiménez der „mercado de las brujas“ (Hexenmarkt) statt. Hier gibt es einige Skurillitäten zu sehen wie beispielsweise getrocknete Alpakaföten. Diese werden in Bolivien bei einem Hausbau als Opfergabe für Pachamama mit eingemauert. Wer nicht an den Brauch glaubt, der sollte dennoch einen Fötus einmauern lassen, da sonst die Handwerker nicht am Haus weiterarbeiten werden. Die toten Alpakababys sind übrigens Totgeburten und nicht extra für diesen Zweck getötet worden.

- Eine der schönsten Straßen der Stadt ist die Calle Jaen, eine kleine Fußgängergasse im Kolonialstil.
- Der Plaza Murillo, der zentrale Platz in der Altstadt, in der Nähe der Calle Jean. Hier kann man Straßenmusiker, Künstler oder auch streikende Bürger beobachten. Am Platz befindet sich auch die schöne Kathedrale, der Regierungssitz und der Kongress.
Sucre

- Sucre ist bekannt dafür, dass man hier sehr gut einen Spanisch-Sprachkurs belegen kann. Dies liegt zum einen daran, dass Bolivien so günstig ist und der Unterricht damit auch für Backpacker bezahlbar ist. Zum anderen ist das bolivianische Spanisch sehr klar in der Aussprache und damit einfacher zu lernen. Wir haben auch die Gelegenheit genutzt und Spanischunterricht bei der Sprachschule OpenSpanish genommen. Da wir unterschiedliche Sprachkenntnisse hatten (Sarah hat bereits Spanisch in der Schule gelernt), haben wir getrennt voneinander Privatunterricht genommen. Insgesamt hatten wir acht Tage à vier Stunden täglich (von 8:30-12:30 Uhr) Intensiv-Unterricht für nur 45 BOB (~5,62€) pro Stunde. Wir können die Sprachschule wärmstens empfehlen. Die Materialien sind im Preis inbegriffen und die Lehrer sind qualifiziert und nett. Außerdem wird nicht nur stumpf unterrichtet, sondern man legt auch viel wert auf das Spanisch Sprechen und darauf, die Kultur näherzubringen. So war Julian zum Üben mit seiner Lehrerin Shirley auf dem Markt für erste Sprechübungen mit Fremden und Sarah war mit ihrem Lehrer Rolando im Nationalen Museum. Der Spanischkurs ist zudem hilfreich, um mehr über Land und Leute zu erfahren. Es hilft ungemein, sich über seine Kultur, Bräuche, Traditionen und den Alltag auszutauschen und so seinen Horizont zu erweitern.
- Die Plaza del 25 de mayo, der zentrale Platz in Sucre ist der größte Platz Boliviens mit vielen Bänken zum Verweilen und Leute beobachten.
- An der Plaza Simón Boliviar befindet sich ein Miniatur-Eiffelturm, auf den man kostenlos klettern kann und einen schönen Blick auf den Park bekommt. Zudem befinden sich am Eingang des Parks zwei schöne Triumphbögen. Wer braucht schon Paris, wenn man all das auch in Bolivien bekommen kann?!

- Beim Mercado Central, dem Marktgebäude von Sucre, kann man gut und günstig alles für den allgemeinen Hausbedarf kaufen. Von Obst und Gemüse, über frische Säfte, Chorizoburger, Fleisch, Make-up, Knöpfe und heilende Kräuter gibt es hier alles. Möchte man noch mehr Geld sparen oder einen Eindruck eines authentischen Marktes der Einheimischen bekommen, sollte man mit einem Bus 2km stadtauswärts zum Mercado Campesino fahren. Dieser Markt ist um ein Vielfaches größer und hier ist man vermutlich der einzige Gringo weit und breit.
- La Recoleta ist der beste Aussichtspunkt für eine Sicht über die weiße Stadt. Hier befindet sich auch eines der besten Museen der Stadt, das Museo del arte indigeno (25 BOB / ~3,20€ p.P.). Das Museum ist Teil eines Projekts, das die indigene Kunst wieder populär machen will und vor allem die Kunst des Webens der Stoffe darstellt, aber auch über die traditionellen Tänze, Musik und Bräuche aufklärt. Man kann sogar eine deutsche Übersetzung der Texte erhalten.
- Einen Ausflug anderer Art bietet der Dinosaurier Park (Parque Cretácico). Fünf Kilometer außerhalb von Sucre befindet sich die größte Ansammlung an Dinosaurierfußabdrücken (über 5.000 Stück). Zudem ist der Park sehr schön aufbereitet worden, mit Dinosauriern in Lebensgröße inkl. Geräusche der Dinos. Ein schöner Ort, um Julians Geburtstag zu feiern!
- Ansonsten sollte man in Sucre auf jeden Fall viel Essen gehen. Es ist günstig und super lecker. Meist gibt es Mittagsmenüs mit Vorspeise (Suppe oder Salat), Hauptgang und Getränk für etwa 18 BOB (~2 Euro). Außerdem darf man auf keinen Fall die Salteñas bei El Patio auslassen. Salteñas sind gefüllte Teigtaschen mit Ei, Kartoffeln, Erbsen, Sud, wahlweise mit Hack, Huhn oder vegetarisch. Sooo lecker! Hier sollte man aber früh kommen, da El Patio nur bis 13 Uhr geöffnet hat und um 12:30 Uhr meist schon ausverkauft ist.
Potosi
- Mit organisierten Touren kann man die Silberminen besuchen und durch die unterirdischen Gänge laufen. Hier erhält man einen Eindruck von der Arbeit und dem Leben unter Tage. Man muss stetig geduckt laufen, aber auch krabbeln und sich durch enge Schächte zwängen. Es ist wichtig, dass man den Kumpeln dort ein Geschenk mitbringt, wie Cocablätter, Wasser oder sogar Dynamit. Denn die Touristen stören die Kumpel bei der Arbeit, fotografieren sie und stellen Fragen. Durch die Geschenke sind die Arbeiter den Besuchern etwas besänftigt und gestatten den Tourismus in der eigenen Mine. Daher ist in jeder Tour ein Stopp beim Miners Market inbegriffen, um sich mit diesen Geschenken einzudecken. Eine Stange Dynamit mit Zündschnur und Kapsel kostet übrigens 20 BOL (~2,50€). Wir waren leider an einem Sonntag da und konnten daher keine Arbeiter antreffen (die Geschenke haben wir in der Mine abgelegt). Der Vorteil am arbeitsfreien Tag war aber, dass die Luft weniger staubig und dadurch besser zu ertragen war. Dennoch waren wir heilfroh, als wir wieder bei Tageslicht die frische Luft einatmen konnten. Unsere Tour haben wir über das Hostel „The Koala Den“ gebucht (130 BOL / ~16,25€ p.P.). Dieser Anbieter legt Wert auf hohe Sicherheitsstandards während der Tour (es passieren regelmäßig Unfälle in den Minen) und auch auf faire Bezahlung der Minenarbeiter. Mit dem Geld wurde nämlich die Kollektive der besichtigten Silbermine unterstützt.
- Nach dem Besuch haben wir die besonderen Salteñas von Potosí probiert. Die besten gibt es angeblich bei „El Hormito“. Der Laden ist stets rappelvoll mit Einheimischen.

Salar de Uyuni

- Transport im Jeep
- Spanisch-sprachiger Guide (unser konnte sogar ein wenig englisch sprechen, sodass er einige Passagen für uns noch einmal übersetzen konnte)
- Unterkünfte (1. Nacht im Doppelzimmer im Salzhotel; 2. Nacht im Doppelzimmer – jedoch mit Preisaufschlag, da eigentlich nur Dormbetten)
- Frühstück, Mittag- und Abendessen
- Transport im Shuttlebus nach San Pedro de Atacama
- 150 BOB (~19,00€) p.P. Eintritt für den Eduardo Avaroa Nationalpark
- 30 BOB (~3,90€) p.P. Eintritt für die Kakteeninsel Incawasi Island
- 6 BOB (~0,75€) p.P. Eintritt für die Hot Springs
- 40 BOB (~5,15€) Aufschlag in der 2. Nacht für ein Doppelzimmer anstelle von 2 Dormbetten
- 50 BOB (~6,40€) für 4 warme Duschen (duschen ist übrigens nur abends möglich)
1. Tag
- Abfahrt um 11 Uhr morgens in Uyuni.
- Besuch des Zugfriedhofs in Uyuni: Die alten Loks und Waggons, die damals über eine der wichtigsten Zugstrecken Boliviens fuhren, bieten heute eine tolle Fotokulisse für die Touristen.
- Mittagessen im ehemaligen Salzhotel Playa Blanca, das besonders durch den davor liegenden Flaggenpark bekannt ist
- Fotosession in der Salzwüste: Mitten im Nichts machen die Jeeps Halt, damit man hier ausgiebig Fotos machen kann. Die Guides wissen bereits, welche Fotos besonders gut wirken und in welcher Position und Entfernung man sich positionieren muss.

- Incawasi Island: Der Beweis, dass die Salzwüste früher einmal ein See war. Heute ist Incawasi Island eine Kaktus-Oase in der Wüste, damals war sie eine Insel mitten im Meer, woran heute noch Korallen am Fuß der Insel erinnern. Die Insel ist voll mit tausenden Kakteen und bietet einen tolles und unvergessliches Bild. Für etwa 4€ kann man einen Spaziergang über die Wanderwege der Insel machen.
- Festgefahren im Matsch: Ein kleines Abenteuer war dieser ungeplante Programmpunkt. Unser Fahrer hatte die Fahrbahnbedingungen unterschätzt und ist – im Gegensatz zu allen anderen Fahrern – nicht über die befestigten Straßen gefahren, sondern hat stattdessen die „Abkürzung“ durch den schlammigen Feldweg genommen. Allerdings hatte es die Nacht zuvor geregnet und der Lehmboden war völlig aufgeweicht. So haben wir uns mehrfach festgefahren. Die ersten Male konnten wir den Wagen noch aus dem Schlamm schieben. Doch irgendwann waren wir so festgefahren, dass ein anderer Jeep mit Abschleppseil kommen musste, um den Wagen aus dem Schlamm zu ziehen. Doch auch dieser war nach wenigen Minuten festgefahren. Während wir warteten, haben wir das Beste aus der Situation gemacht und im Matsch getanzt und gesungen (auch um uns etwas aufzuwärmen, da es auf brachen Feld in der Dunkelheit sehr kalt und vor allem windig war). Nachdem der „Rettungs-Jeep“ dann endlich aus dem Matsch gezogen war, sind wir mit diesem weiter zum Hotel gefahren. Nach zwei Stunden in der Kälte… Die Guides haben noch bis spät in die Nacht versucht unseren Jeep zu bergen – entsprechend müde und genervt war unser Guide leider am nächsten Tag.
- Abendessen und Übernachtung im Salzhotel: Endlich im Hotel angekommen, haben wir erst einmal – völlig verspätet – gegessen und konnten dann endlich warm duschen. Das Hotel war ganz aus Salz gebaut. Stühle, Tische und selbst die Betten sind aus Salzblöcken geformt.
2. Tag
- Fahrt durch die Landschaft mit Vulkanen und Lagunen. Immer wieder machten wir Halt an den schönsten Aussichtspunkten, um die Landschaft und die Flamingos (es gibt hier drei verschiedene Flamingoarten!) zu bestaunen.
- Auf einer Höhe von über 5.000m befindet sich die Siloli Wüste. Hier gibt es ganz schöne Wetterextreme. Im Winter kann hier der Schnee meterhoch liegen bei Temperaturen bis -40°C. Wir waren zum Glück im Sommer da, aber auch dann war der peitschende Wind eisig. Dennoch lohnt ein Halt, denn hier gibt es einmalige Steinformationen, die durch Winderosionen gebildet wurden. Die berühmteste Formation ist der Arbol de la Piedra – ein Stein, der die Gestalt eines Baumes hat. Außerdem bekommt man Wüstenfüchse zu sehen, die hier leben.

- Den beeindruckendsten Anblick bietet die Luguna Colorada. Mineralien wie Sodium, Magnesium, Borax und Gips sind für die Farbvielfalt verantwortlich, die von blau, grün, gelb, weiß bis rosa und rot reichen. Und zusätzlich gibt es hier auch noch tausende Flamingos, die das Panorama noch irrealer gestalten. Einfach wunderschön.

- Danach ging es weiter zum Hotel. Hier war eigentlich geplant, dass wir im Schlafsaal (Dorm) schlafen, da wir nur das kleinste Paket gebucht hatten. Unsere Gruppe hatte dagegen Aufschlag für Privatzimmer bezahlt, sodass wir die einzigen waren, die in einem anderen Hotel schlafen mussten. So hat sich einer aus unserer Gruppe engagiert und versucht, uns auch im Hotel unter zu bekommen. Mit Erfolg! Unser Guide bot uns eine inoffizielle Alternative direkt nebenan an. Hier war noch ein Doppelzimmer frei, das wir für 5€ Aufpreis bekommen konnten.
3. Tag
- Eigentlich wollten wir schon um halb 5 Uhr morgens aufbrechen, um den Sonnenaufgang beim Geysir mitzubekommen. Wir standen um halb 5 mit gepackten Taschen bereit zum Frühstück. Doch alles war dunkel und das Frühstück war noch nicht vorbereitet, die Mitarbeiterin des Hotels hatte verschlafen. Unser Guide hatte sie um 4:45 Uhr aus dem Bett geklingelt. So sind wir mit einer halben Stunde Verzug erst losgefahren. Doch den Zeitverzug hat unser Guide mit seiner rasanten Fahrweise fast eingeholt.
- Fünf Minuten nach Sonnenaufgang standen wir in den Schwefeldämpfen des Geysirs Sol de Manaña. Hier brodeln Wasser und Schlamm in kleinen Löchern. Ein Geysirloch ist sogar blutrot befärbt. Zusammen mit dem waagerechten Lichteinfalls der aufgehenden Sonne wirkt der Ort irreal und magisch. Ein absolutes Highlight des Trips.

- Aufwärmen in einer heißen Quelle: Für nur 0,75€ konnten wir morgens um 7:00 Uhr ein Bad in einer Thermalquelle nehmen. Die Einrichtung selbst war sehr schlicht, nur ein kleines Toilettenhäuschen und zwei Umkleideräume für Männer und Frauen und zwei Becken zum Baden. Doch die Wassertemperatur war perfekt und die Aussicht auf die anliegende Lagune war toll. Wir konnten sogar zwei Flamingos in der Nähe beobachten.
- Auf dem Weg zur chilenischen Grenze sind wir noch bei einem weiteren Vulkan, der grünen Lagune und einer Landschaft vorbeigefahren, die an Dalís Gemälde „El Sueño“ (Der Traum) erinnert. An der Grenze angekommen, mussten wir uns zunächst einen Stempel zur Ausreise aus Bolivien abholen. Hier wollen die Grenzbeamten 15 BOB (~2,00€) haben. Wir haben gelesen, dass dies nicht wirklich legal ist und die Grenzbeamten sich so bereichern. Dennoch haben wir das Geld bezahlt, da wir wegen 2,00€ keinen großen Aufstand machen wollten.
- Danach haben wir uns von den Brasilianern unserer Gruppe verabschiedet, da sie zurück nach Uyuni gefahren sind. Ronald, ein in Chile lebender Venezolaner ist gemeinsam mit uns weiter nach Chile gefahren. Unser Guide brachte uns zum Shuttle, mit dem es bis nach San Pedro de Atacama ging. Ohne weitere Probleme sind wir dann nach Chile angereist.